Buchempfehlungen
Hier gibt es eine Liste von Büchern zum Elternthema, und auch zur Selbstfürsorge, die ihr am besten zusätzlich zu eurer therapeutischen Behandlung lesen könnt. Sie sind meine ganz persönlichen Favoriten. (Sie ersetzen keinen ärztlichen oder psychotherapeutischen Rat.)
Bei Gefallen kannst es unter diesem Link gleich online bei deiner Lieblingsbuchhandlung bestellen, und somit lokale Geschäfte unterstützen:
https://www.buchhandlung.de/karte/ (Damit es auch weiterhin schöne Buchhandlungen zum Schmökern gibt!)
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Für immer Kind?
Wie unsere Beziehung zu den Eltern erwachsen wird.
von Anne Otto
Anne Otto ist Psychologin und Wissenschaftsjournalistin und publiziert regelmäßig in vielen verschiedenen Medien. In ihrem letzten Buch schreibt sie davon, wie wir natürlich für immer die Kinder unserer Eltern bleiben, aber sich die Art der Beziehung im Laufe des Lebens ändern sollte. Wie das geht? Anne Otto schreibt von einem „Generalschlüssel“ für alternde Familien:
»Es ist ratsam, sich darum zu kümmern, selbst immer reifer und erwachsener zu werden. Phase für Phase. Und so auch die Beziehung zu den alten Eltern stabil und auf Augenhöhe zu gestalten.«
[Seite 9 im Buch]
Im vorderen Teil ihres Buches berichtet sie über die Interviews, die sie mit erwachsenen Kindern geführt hat. Diese zeigen die unterschiedlichsten Varianten auf, wie das Verhältnis von erwachsenen Töchtern/Söhnen zu ihren Eltern aussehen kann. Sie beleuchtet familiäre Entwicklungen und benennt auftauchende Schwierigkeiten.
Der hintere Teil des Buches besteht aus konkreten Tipps und Übungen, die man selbständig für sich durcharbeiten kann.
So regt das Buch mit seinen zahlreichen Beispielen und den Coachingübungen zur Selbstreflexion an und hilft uns, uns selbst, die Eltern und die Beziehung zu ihnen besser zu verstehen. Es zeigt auf, wie man den Umgang mit den Eltern erwachsener und auf Augenhöhe gestalten kann …
Na, habe ich dich neugierig gemacht auf das Buch? Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und bei der Umsetzung der hilfreichen Tipps!
2022, Edition Körber, Hamburg
Eltern begleiten – Fallen vermeiden
von Petra B. Wieschalla
Auch wenn man die Eltern nicht selbst pflegt, so hat man doch einiges zu beachten. Dieses Buch gibt einem hilfreiche konkrete Tipps.
Ein paar Stichworte aus dem Inhaltsverzeichnis: Einschätzung der Gesamtsituation | Familienkonferenz|Gespräch mit den Eltern | Gemeinsame Erinnerungen | Wohnsituation altersgerecht und sicher gestalten | Überforderung | Geschwisterstress | Wohlfühlinseln | Konfliktsituationen | Demenz …
2020, Ernst Reinhardt Verlag, München
von Barbara Bleisch
Als Philosophin beleuchtet sie das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Das kann auch eine große emotionale Last von den Schultern derer nehmen, die ihre Eltern lieben. Denn wäre es den Eltern nicht lieber, wir würden uns aus Zuneigung um sie kümmern, als aus Schuldgefühl?
Aus der emotionalen Freiheit heraus lassen sich auch leichter die anstehenden, oft schweren Entscheidungen treffen.
Die Kapitel heißen Schuld, Dankbarkeit, Freundschaft, Verwandtschaft, Verletzlichkeit und Das gute Kind.
(Barbara Bleisch moderiert schon länger die Sendung »Sternstunde Philosophie« beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Ich verfolge sehr gerne die Youtube-Videos davon.)
2019, btb-Verlag, München
Befreiung von Schuld und Scham
Alte Überlebensstrategien auflösen
und Lebenskraft gewinnen
von Laurence Heller und Angelika Doerne
Angelika Doerne war meine Ausbilderin für die körper- und tiefenpsychologisch orientierte Traumatherapie. Die beiden vertiefen in diesem Buch die NARM TM-Methode (Neuro Affective Relational Model), die Laurence Heller begründet hat. Sie erkären darin die Entstehung verschiedener Überlebensstile, die wir als Kind enwickelt haben. Und sie zeigen auf, wie man durch das Verstehen, wie alles entstanden ist, und durch das Annehmen und Fühlen der Gefühle wieder zu mehr Lebensfreude gelangen kann.
Der emotionale Rucksack
Wie wir mit ungesunden Gefühlen aufräumen
von Vivian Dittmar
Nachdem ich auch viel mit Gefühlen arbeite, passt dieses Buch sehr gut dazu. Vivian Dittmar erklärt hier vieles rund um die Gefühle: Wie wir sie in unseren „Rucksack“ packen, was wir danach mit ihnen machen, wie wir sie wieder auspacken. Auch dieses Buch ersetzt natürlich keinen ärztlichen oder psychotherapeutischen Rat, ist aber als Begleitung zu einer Behandlung eine sehr wertvolle Ergänzung.
2018 Kailash Verlag, München
Radieschen von unten
Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder
von Katharina von der Gathen geschrieben und von Anke Kuhl illustriert
Ein wundervolles Buch mit sehr schönen Zeichnungen! Es heißt zwar im Untertitel für neugierige »Kinder«, aber sie sollten schon »sehr weit« sein. Lies es erstmal selbst und entscheide dann, ob es auch für das Kind geeignet ist. Erwachsene werden darin wahrscheinlich viel Neues entdecken. Obwohl ich selbst eine Trauerausbildung gemacht habe, habe ich dort drin noch Vieles entdeckt, was ich noch nicht wusste. Das Buch kann ich vor allem auch empfehlen, um in der gesamten Familie vom Enkel bis zur Oma mal das Thema Tod anzusprechen und sich gemeinsam darüber auszutauschen. Vorausgesetzt alle Beteiligten sind damit einverstanden!
Der Tod ist bei vielen Deutschen leider ein Tabu. Nachdem ich (vor allem während meiner Trauerausbildung) viel darüber spreche, habe ich gemerkt, dass manche Menschen richtig gehend lossprudeln, weil sie sich schon viele Gedanken darüber gemacht haben, aber nicht getraut haben das Thema anzusprechen. Oft denkt der eine vom anderen, dass der andere vielleicht nicht darüber reden möchte. Ich kann euch nur dazu animieren, es mal auszuprobieren. Der Tod ist etwas so natürliches und gehört einfach zu unserem Leben dazu. Inzwischen wirkt es für mich fremd, wenn jemand nicht darüber spricht. Ich finde es auch gesund, sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen und sich mit anderen auszutauschen. Er kann dadurch auch seinen Schrecken verlieren, und man lebt vielleicht auch intensiver.
s.a. auf der Seite https://barbaraglueck.de/interessantes-hilfreiches/ meinen Beitrag zu den »Letzte-Hilfe-Kurse«
Auch zur Vorbereitung auf das Sterben
von Elisabeth Kübler-Ross
Ein sehr gutes Buch, um sich mit dem Tod und vor allem dem Leben danach zu beschäftigen. Ich empfehle es auch Menschen, die Angst vor dem Tod haben, und die bisher nicht daran glauben können, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Elisabeth Kübler-Ross hat das Thema wissenschaftlich untersucht. Durch ihre Initiative wurde die Hospizbewegung ins Leben gerufen.
2021 Silberschnur Verlag
Der kleine Trauerbegleiter
von Natalie Katia Greve & Jeanine Reble und Gestaltung von Saskia Bannasch
Dies ist auch wieder ein sehr schön gestaltetes Büchlein. Es ist für die Zeit direkt nach dem Tod eines geliebten Menschen. Es informiert durch kleine Minikapitel über die Zeit der Trauer, und hat sehr viele Anregungen zu Denkanstößen und Ritualen, um die Trauer besser verarbeiten zu können. Ein wundervolles Buch!
2019 Patmos Verlag